Streitkultur im Deutschlandfunk

Im der Sendung Steitkultur im Deutschlandfunk sprach ich mit Dierk Hoffmann (Historiker, leitet ein Forschungsprojekt zur Treuhand am Institut für Zeitgeschichte München – Berlin), zur vermeintlichen Alternativlosigkeit des Werdegangs der Revolution und neoliberalen Transformation Ostdeutschlands.

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Die Ausgangsfrage war: „Das glücklichste Volk der Welt“ – Hält die Freude an?”:

ER: „Ich persönlich habe mich über die Wiedervereinigung eigentlich nie gefreut. Ich gehörte 89/90 zu Leuten, die sich sehr stark mit der Bürgerbewegung identifiziert haben, die damals als erste auf der Straße waren. Und die natürlich nicht für diese Wiedervereinigung demonstriert haben, sondern für einen sogenannten dritten Weg, für einen eigenständigeren und gleichberechtigteren Weg in eine mögliche Annäherung der deutschen Staaten auf Grundlage der Erfahrung des Staatssozialismus und seines Scheiterns. Darüber hinaus denke ich übrt den Begriff „das Volk“ nacht: Wer ist das und wer in diesem Volk konnte sich damals schon auch nicht besonders über die Wiedervereinigung freuen? Ich denke da an die Migrant*innen in Ost und West. Und drittens würde ich gern die Frage stellen, wie glücklich die Leute, die bei der Volkskammerwahl im März angeblich für diese Wiedervereinigung gestimmt haben tatsächlich über den dann eingeschlagenen Weg waren.“

Die Sendung wurde am 9.11. im Deutschlandfunk ausgestrahlt und kann hier nachgehört werden: https://www.deutschlandfunk.de/elske-rosenfeld-vs-dierk-hoffmann-war-die-wiedervereinigung.2927.de.html?dram:article_id=463056